Kiezblume 2019 – die Wilde Malve

(Soldiner Kiez in Berlin Wedding)

 

wilde Malve

 

Im Projekt Soldiner Kiez-Tausch wurde 2019 die Malve aufgrund ihrer Eigenschaften zur Kiezblume des Soldiner Kiezes (Berlin Wedding) gewählt:

Die Wilde Malve (Malva sylvestris) stammt ursprünglich aus dem asiatischen und südeuropäischen Raum, ist aber längst in Nordeuropa heimisch geworden. Sie ist 2-jährig, benötigt also ein Jahr, um hier anzukommen. Wenn sie das schafft, entfaltet sich ihre Blüte im zweiten Jahr und schlägt dauerhaft Wurzeln. Im Kiez ist sie vereinzelt auf verwilderten Grünstreifen (entlang der Panke, in Gärten und an Spielplätzen) anzutreffen.

Die anspruchslose wintergrüne Staude, die eine Höhe von 1,5 m erreichen kann, wächst auf nährstoffreichen Böden und kann karge Zeiten überstehen, denn sie kommt aufgrund ihrer Pfahlwurzel mit Trockenheit gut zurecht. Das Farbspektrum der bis zu 5 cm großen Blüten, von Juni bis September, reicht von weiß über gelb, zartrosa, lila bis purpurrot und gestreift. Die Pflanze dient als Nahrungsquelle wie als Schlafplatz für Insekten.

Nicht zu unterschätzen ist die Vielfalt der Familie der Malvaceae, diese umfassen z. B. die bis zu 2 m hohe Stockrose (Alcea, oft anzutreffen an Baumscheiben); die üppige Buschmalve für Gärten und Höfe und die gut duftende Moschusmalve (Malva moschata) mit einer Höhe bis 0,60 m für kleine Gärten und Balkone.

Seit der Antike wird die Malve als Heilpflanze bei Entzündungen eingesetzt. Die Blätter eignen sich als Tee aufgegossen, die essbaren Blüten sind ein echter Hingucker auf Salaten und Suppen. Frisch aufgebrühte Blüten sind auch zum Färben von Wolle, Stoff oder Lebensmitteln gut geeignet.

Die Wilde Malve wird wegen ihrer radartigen Samenkapsel auch Käsepappel genannt. Die Malve verbreitet sich durch Selbstaussaat.

Tipps für Saatgut

Das Vorziehen geht ab März-April drinnen; Saatgut 2 cm tief in die Erde stecken, mit einem Abstand von 5cm zu anderen Samen; bei 20 bis 23 °C keimen die Samen nach einer Woche. Ab April kann sie ausgepflanzt werden oder ohne Vorzucht direkt ins Freiland gesät werden in einem Abstand von 30cm zueinander. Ab August können die Samen bei trocknen Wetter geerntet werden, wenn sich nach der Blüte der Fruchtstand braun verfärbt hat. Das Saatgut trocken und dunkel zu lagern.

 

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b1/2014.05.31.-03-See_Pfingstberg_Mannheim-Rheinau-Wilde_Malve.jpg